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Blut im Stuhl – Mögliche Ursachen und was zu tun ist

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

Blut im Stuhl – mögliche Ursachen und was zu tun ist

Schwarzer, sogenannter Teerstuhl oder helle bis dunkle Auflagerungen von Blut im Stuhl können auf Verletzungen des Magen-Darm-Trakts hinweisen. Betroffene sollten Blut im Stuhl daher immer ernst nehmen. Dennoch gibt es auch harmlose Ursachen wie etwa Hämorrhoiden. Was sind mögliche Gründe für Blut im Stuhl und wie werden sie behandelt?

Blut im Stuhl, gerade in Kombination mit unklarer Gewichtsabnahme, Fieber, Nachtschweiß, Blutarmut oder Beschwerden nach dem Schlafen, sollte ärztlich abgeklärt werden. Besonders Personen über 50 und Angehörige von Darmkrebs-Patienten sollten bei entsprechenden Symptomen genauer untersucht werden.


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Warum kann Blut im Stuhl unterschiedlich aussehen?

Blut im Stuhl kann unterschiedlich aussehen. Beispielsweise kann rötliches Blut auf dem Stuhlgang sichtbar sein. Aber auch eine dunkle, fast schwarze Farbe oder eine festere Beschaffenheit des Stuhls kann auf Blut hindeuten. Meist liegen verschiedenen Formen von Blut im Stuhl auch verschiedene Ursachen zugrunde.

Eine Verfärbung des Stuhlgangs durch Blut wird häufig durch eine Verletzung im Bereich des Magen-Darm-Trakts verursacht. Je nachdem in welcher Höhe die Verletzung liegt, ändert sich die Farbe des Stuhls. Der Grund ist, dass das Blut auf dem Weg durch den Verdauungstrakt verschiedenen Umgebungsbedingungen ausgesetzt ist. Im Magen beispielsweise führt die Magensäure zu einer dunklen Farbe des Blutes. Außerdem ist das Blut je nach Lokalisation im Darm verschiedenen Enzymen und Bakterien ausgesetzt. Diese verändern dann das ausgetretene Blut in seiner Farbe und Konsistenz. Außerdem gerinnt das Blut und wird dadurch dunkler. So können diese Merkmale des Blutes einen Hinweis auf den Ort der Verletzung geben. Allgemein kann gesagt werden, dass der Stuhlgang umso dunkler wird, je höher im Magen-Darm-Trakt die Verletzung liegt.

Welche Arten von Blut im Stuhl gibt es?

Hellrote Blutauflagerungen auf dem Stuhl

Von Blutauflagerungen spricht man, wenn der Stuhl selbst keine oder nur wenige Spuren von Blut enthält. Gut zu erkennen ist dagegen das meist hellrote, frische Blut auf dem Stuhl (Hämatochezie). Dieses Blut stammt in den meisten Fällen aus den letzten Darmabschnitten. Dazu zählen Dickdarm, Rektum sowie die Analregion. Hellrotes Blut kann dem Stuhl aber auch beigemischt sein, insbesondere wenn die Blutung im Dünndarm stattfindet.

Schwarzer Teerstuhl und dunkles Blut

Liegt eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt vor, also im Bereich von Mund, Speiseröhre oder im Magen, wird das Blut durch die Magensäure verdaut. Es verfärbt sich schwarz. Dies zeigt sich als sogenannter Teerstuhl (Meläna), der dunkel und klebrig ist.

Alle Zuordnungen dienen dem Arzt dazu, eine Blutungsquelle bestmöglich einzuordnen. Grundsätzlich ist jedoch auch immer eine andere Stelle als Ursprung möglich, beispielsweise abhängig von der Geschwindigkeit der Darmpassage. Häufig können Beimengungen von Blut nicht mit dem bloßen Auge gesehen werden. Für solche Fälle gibt es spezielle Tests auf sogenanntes okkultes (verborgenes) Blut im Stuhl.

Welche Ursachen für Blut im Stuhl gibt es?

Im Prinzip kann jede Verletzung im Magen-Darm-Trakt zu Blut im Stuhl führen.

Blutiger Stuhlgang bei gestillten Babys

Babys, die gestillt werden, nehmen teilweise durch Risse an den mütterlichen Brustwarzen kleinste Mengen Blut auf, die sich entweder als Erbrechen von Blut oder Blut im Stuhl zeigen können.

Blut im Stuhl durch Ösophagusvarizen

Verletzungen im Mund- und Rachenraum, beispielsweise nach einer Zahnoperation, können ebenfalls in den Magen bluten. Gefährlich können sogenannte Ösophagusvarizen sein. Hierbei handelt es sich um aufgeweitete Venen in der Speiseröhre. Varizen sind allgemein auch als Krampfadern bekannt. Ösophagusvarizen entstehen, wenn aufgrund einer Leberfibrose oder Leberzirrhose eine Störung des Blutflusses durch die Leber vorliegt. Der Blutkreislauf sucht sich dann einen „Umweg“ über die Venen der Speiseröhre. Da die Venenwände sehr empfindlich sind, können solche Varizen reißen und sehr schnell zu einem großen Blutverlust führen, der auch lebensbedrohlich werden kann. Häufig stellen sich diese Patienten nicht nur mit Blut im Stuhl, sondern auch sogenanntem „Kaffeesatz-Erbrechen“ vor: das Blut gelangt zuerst in den Magen und löst dort Übelkeit und Erbrechen aus. Die Magensäure verändert das Blut in seiner Struktur: es wird krümelig und braun und sieht somit aus wie Kaffeesatz. Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Situation, die sofort behandelt werden muss.

Blutiger Stuhlgang aufgrund von Darmerkrankungen

Im Magen und Zwölffingerdarm führen hauptsächlich Geschwüre zu Blutungen. Diese bleiben häufig aufgrund der kleinen Mengen an Blut lange unerkannt. Zudem kommen im Dünndarm kleine Gefäß-Fehlbildungen (Angiodysplasien) als Ursache einer Blutung in Frage. Im Dickdarm hingegen sind vor allem Polypen, also Schleimhautwucherungen, häufig ursächlich. Blut im Stuhl kann auch ein Hinweis auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn sein. Besonders bei der Colitis ulcerosa sind blutige Durchfälle häufig.

Insbesondere im letzten Teil des Dickdarms, dem Sigma, kommen Ausstülpungen der Schleimhaut (Divertikel) vor, die bluten können.

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Blutauflagerungen auf dem Stuhl durch Hämorrhoiden

Für Blutauflagerungen ist oftmals ein Hämorrhoidal-Leiden verantwortlich. Die Hämorrhoiden sind ein bei jedem Menschen vorkommendes Gefäßpolster im Analkanal. Es kann jedoch sein, dass die Hämorrhoiden vergrößert sind, jucken oder andere Beschwerden machen. Dann spricht man von einem Hämorrhoidal-Leiden. Häufig bluten dabei die Hämorrhoiden leicht, was sich dann als Blutauflagerungen auf dem Stuhl zeigt. Hämorrhoiden können vermehrt in der Schwangerschaft auftreten.

Ein anderer Grund für Blutauflagerungen können Einrisse der Anal-Schleimhaut sein.

Blutauflagerungen sollten stets ärztlich abgeklärt werden, um eine Krebserkrankung des Darms (Kolon- oder Rektumkarzinom) auszuschließen.

Blut im Stuhl durch Tumore und Krebs

Viele Blutungsquellen sind als harmlos einzustufen. Blutungen können jedoch auch ein Anzeichen für einen gut- oder bösartigen Tumor sein. Dieser kann sowohl in der Speiseröhre, im Magen als auch im Dickdarm oder Rektum liegen. Tumore im Dünndarm sind hingegen seltener. Aus diesem Grund sollte man bei Blut im Stuhl einen Arzt aufsuchen. Der Test auf okkultes Blut im Stuhl wird sogar teilweise als Screening-Methode zur Darmkrebs-Früherkennung eingesetzt.

Welche Symptome können zusammen mit Blut im Stuhl auftreten?

Je nach Ursache kann Blut im Stuhl das einzige Symptom sein oder mit anderen Beschwerden einhergehen. Bei Blutungen aus dem oberen Magen-Darm-Trakt ist Bluterbrechen oder „Kaffeesatz-Erbrechen” häufig. Grundsätzlich können Bauchschmerzen oder Schmerzen beim Stuhlgang auftreten. Schmerzen treten am ehesten bei Blutungsquellen im Bereich des Rektums oder der Analregion auf. Blut im Stuhl zusammen mit Durchfall kann auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung hindeuten. Werden über einen längeren Zeitraum immer wieder kleine Mengen Blut verloren, beispielsweise über ein Magengeschwür, kann es zu einer Blutarmut (Anämie) mit Blässe und Abgeschlagenheit kommen. Auf einen Tumor hinweisend sind Gewichtsverlust, Fieber oder starkes Schwitzen in der Nacht.

Wie wird Blut im Stuhl diagnostiziert?

Kommen Patienten aufgrund von Blut im Stuhl in die Arztpraxis, reicht meist ein Foto oder eine Stuhlprobe aus, um die Anwesenheit von Blut nachzuweisen. Nicht jedes Blut im Stuhl ist jedoch einfach zu erkennen. Beispielsweise kann eine Schwarzfärbung des Stuhls auch durch die Einnahme von Eisen-Präparaten bedingt sein.

Wird aufgrund anderer Symptome nach Blut im Stuhl gesucht, hilft meistens ein Papierstreifentest bei der Suche nach okkultem Stuhl. Bei diesem Test, auch Guajak-Test genannt, wird etwas Stuhl auf ein bestimmtes Filterpapier gestrichen. Enthält der Stuhl Blut, verwandelt ein Teil des Blutfarbstoffs, das Häm, eine weiße Chemikalie in einen blauen Farbstoff – das Farbergebnis dient als Nachweis.

Es gibt jedoch einige Störfaktoren, bei denen der Guajak-Test ein positives Ergebnis erzielt, obwohl keine größeren Mengen Blut im Stuhl enthalten sind. Das liegt unter anderem an Lebensmitteln, die sich auf die entsprechende chemische Substanz auswirken. Zu diesen Peroxidase-haltigen Lebensmittel zählen beispielsweise Blumenkohl und Rettich. Wirkstoffe gängiger Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen können zudem kleine Blutungen im Magen auslösen, die ebenfalls zu einem positiven Testergebnis führen. Sind Hämorrhoiden bekannt, ist der Test ebenfalls schwerer auszuwerten. Es wird empfohlen, etwa drei Tage vor dem Test auf die genannten Lebensmittel, bestimmte Medikamente sowie auf den Verzehr von rohem Fleisch zu verzichten.

Auch der gegenteilige Effekt ist möglich: Große Mengen aufgenommenes Vitamin C können das Testergebnis negativ ausfallen lassen, obwohl eigentlich Blut im Stuhlgang vorliegt.

Aus diesen Gründen werden die meisten Tests auf okkultes Blut mehrfach wiederholt, um ein durch Störfaktoren verfälschtes Ergebnis unwahrscheinlicher zu machen.

Was tun bei Blut im Stuhl?

Wird Blut im Stuhl nachgewiesen, muss die Blutungsquelle identifiziert werden. Dies kann zum einen der Stillung der Blutung dienen, soll aber auch gefährlichere Ursachen ausschließen. Dafür sollte zunächst eine ausführliche Untersuchung erfolgen. Wichtiger Teil dieser Untersuchung ist die digital-rektale Untersuchung, die Austastung des Rektums mit dem Finger. Dabei kann der Arzt nicht nur Verletzungen der Anal- und Rektumschleimhaut feststellen, sondern auch Hämorrhoiden oder tiefsitzende Tumore.

Abhängig davon, ob eine Blutung im oberen oder unteren Magen-Darm-Trakt vermutet wird, kommt im nächsten Schritt eine Magenspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD) beziehungsweise eine Darmspiegelung (Coloskopie) in Frage. Dabei wird ein Schlauch mit einer Kamera über den Mund oder den After eingeführt und nach einer Blutungsquelle gesucht. Findet man dabei verdächtige Stellen, kann der Untersuchende direkt eine Gewebeprobe entnehmen. Während der Untersuchung kann der Arzt zudem therapeutische Schritte einleiten: Er stillt etwaige Blutungen oder trägt Polypen im Darm ab. Sollten die Spiegelungen nicht ausreichen, können zudem bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) Aufschluss über die Blutungsquelle geben.

Kommt es beim Reizdarmsyndrom zu Blut im Stuhl?

Grundsätzlich gilt, dass Blut im Stuhl kein übliches Symptom beim Reizdarmsyndrom darstellt. Andere Warnzeichen, die eine genauere Suche nach sich ziehen sollten, sind die bereits oben erwähnten Symptome unklare Gewichtsabnahme, Fieber, Nachtschweiß, Blutarmut und Beschwerden nach dem Schlafen. Auch Personen über 50 und Angehörige von Darmkrebs-Patienten sollten bei entsprechenden Symptomen genauer untersucht werden.

Nichtsdestotrotz kann es auch beim Reizdarmsyndrom gelegentlich zu Blutungen kommen. Insbesondere wenn Verstopfungen das Krankheitsbild prägen, kann das vermehrte Pressen zu Darmdivertikeln, Hämorrhoiden oder Einrissen der Analhaut führen, die ihrerseits bluten können. Ein Arztbesuch hilft, harmlose von bedenklichen Blutungen zu unterscheiden.

Gerd Herold: Innere Medizin, eine Vorlesungsorientierte Darstellung. Eigenverlag Gerd Herold. Köln 2011, S. 442ff.

Charlotte Kloft: PZ-Expertenrat: Störfaktoren für den Hämoccult-Test. Pharmazeutische Zeitung. 49/2012, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=44399. Aufgerufen am 30.03.2020.

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Götz, Martin, et al. "S2k-Leitlinie Gastrointestinale Blutung." Zeitschrift für Gastroenterologie 55.09 (2017): 883-936.

A. Schwarzenböck W. Schmitt: Differentialdiagnostik der unteren gastrointestinalen Blutung. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. http://www.dgvs.de/fileadmin/user_upload/Leitlinien/richtlinien-empfehlungen/3.4.untereGI-Blutung.pdf. Aufgerufen am 04.08.2016.

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

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