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Zwerchfellbruch (Hiatushernie) – Ursache, Symptome, Behandlung

Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

Beim Zwerchfellbruch (Hiatushernie) drückt ein Teil des Magens durch das Zwerchfell in die Brusthöhle. Häufig tritt das Krankheitsbild im Zusammenhang mit Sodbrennen auf. Bei vielen Patienten bleibt ein Zwerchfellbruch ohne Symptome. In manchen Fällen sollte allerdings zwingend operiert werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Wie entsteht ein Zwerchfellbruch, woran erkennt man ihn und wie wird er behandelt?


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Wie entsteht ein Zwerchfellbruch?

Bei einem Zwerchfellbruch drückt ein Teil des Magens durch die Öffnung für die Speiseröhre (Hiatus oesophageus) und gelangt so in die Brusthöhle. Meist ist nur der obere Teil des Magens betroffen.

Das Zwerchfell ist der wichtigste Muskel der Atemmuskulatur. Es trennt die Brusthöhle, in der sich die Lunge und das Herz befinden, von der Bauchhöhle. In der Bauchhöhle liegen Organe wie Leber, Nieren und der Magen-Darm-Trakt. Im Zwerchfell gibt es drei große Öffnungen. Durch eine Öffnung zieht die große Hohlvene (Vena cava) in den Bauchraum, durch eine weitere die Hauptschlagader (Aorta). Durch die letzte Öffnung verläuft die Speiseröhre (Ösophagus) zum Magen.

Wenn sich der Druck in der Bauchhöhle erhöht, kann die Öffnung für den Durchtritt der Speiseröhre instabil werden. Auch die Bänder, welche die Speiseröhre an der Öffnung festhalten, können Schaden nehmen. Durch diese Einflüsse kann ein Teil des Magens in die Brusthöhle gelangen.

Was sind Risikofaktoren für einen Zwerchfellbruch?

Die meisten Fälle einer Hiatushernie treten ab dem 50. Lebensjahr auf. Das Alter ist also ein wesentlicher Risikofaktor. Mediziner vermuten, dass bei mehr als 50 Prozent der Menschen ab 50 eine Form des Zwerchfellbruches besteht. Oftmals bleibt die Krankheit unentdeckt, wenn keine Beschwerden auftreten. Frauen sind häufiger von der Erkrankung betroffen als Männer. Weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Zwerchfellbruchs sind Übergewicht (Adipositas), eine ballaststoffarme Ernährung sowie eine Schwangerschaft.

Welche Arten der Hiatushernie gibt es?

Mediziner unterscheiden drei Formen der Zwerchfellbrüche:

  • Axiale Gleithernie
  • Paraösophageale Hernie
  • Misch-Formen

Die axiale Gleithernie ist die häufigste Form der Hiatushernie. Dazu zählen etwa 80 Prozent aller Zwerchfellbrüche. Bei dieser Form rutscht ein Stück des Magens entlang der Speiseröhre in die Brusthöhle. Der Magen bildet somit eine Art Verlängerung der Speiseröhre.

Die paraösophageale Hernie tritt seltener auf als die axiale Gleithernie. Bei dieser Art des Zwerchfellbruchs tritt ebenfalls ein Teil des Magens durch das Zwerchfell in die Bauchhöhle. Allerdings bildet der durchgetretene Teil des Magens eine sackartige Ausbuchtung, die neben der Speiseröhre auf dem Zwerchfell aufliegt. Die Speiseröhre führt direkt in den Teil des Magens, der nicht durch das Zwerchfell hervorgetreten ist („paraösophageal“ bedeutet „neben der Speiseröhre“).

Alle weiteren Formen der Hiatushernie werden als Mischformen bezeichnet. In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass der gesamte Magen durch das Zwerchfell tritt und in der Bauchhöhle liegt.

Was sind die Symptome eines Zwerchfellbruchs?

Bei etwa 60 Prozent der Patienten, die eine Hiatushernie aufweisen, treten keine Symptome auf. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um axiale Hiatushernien. Das bedeutet, nur ein kleiner Teil des Magens ist durch das Zwerchfell getreten.

Wenn Beschwerden auftreten, handelt es sich meistens um die klassischen Symptome einer gastroösophagealen Refluxkrankheit. Häufigste Begleiterscheinung ist Sodbrennen: Es kommt zu Schmerzen hinter dem Brustbein und Schluckbeschwerden. Die Schmerzen hinter dem Brustbein verschlimmern sich meist in liegender Position.

Wie kommt es durch den Zwerchfellbruch zu Sodbrennen? Der Durchtritt des Magens durch das Zwerchfell führt auch dazu, dass vermehrt Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Normalerweise verhindert das eine Engstelle in der Zwerchfell-Öffnung.

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Die weniger häufige paraösophageale Hernie kann außerdem zu Schluckbeschwerden (Dysphagie) und einem Druckgefühl in der Brust führen. Darüber hinaus entstehen manchmal Herzbeschwerden, wenn die Schlagfähigkeit des Herzens durch den Zwerchfellbruch eingeschränkt wird.

Wie stellt der Arzt die Diagnose Zwerchfellbruch?

Meist beschreibt der Patient typische Beschwerden wie Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein und Schluckbeschwerden. Dadurch erhält der Arzt erste Hinweise auf das mögliche Vorliegen eines Zwerchfellbruchs. Da allerdings etwa zwei Drittel aller Zwerchfellbrüche keine Symptome verursachen, werden sie oft nur zufällig entdeckt.

Um das Vorliegen einer Hiatushernie zu bestätigen, führt der Arzt eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durch. So kann er die Speiseröhre nachverfolgen und Lage und Ausbreitung des Zwerchfellbruches untersuchen.

Alternativ kann eine Untersuchung mit Röntgenkontrastmittel Aufschluss geben. Dabei schluckt der Patient eine Flüssigkeit, die im Röntgenbild sichtbar ist. So kann der Arzt auf der Röntgen-Aufnahme Lage und Position des Magens nachverfolgen.

Um festzustellen, ob eine Operation zur Behandlung des Zwerchfellbruchs erforderlich ist, kann durch eine Druckmessung die Funktion des Speiseröhren-Verschlusses überprüft werden. Außerdem kann der pH-Wert innerhalb der Speiseröhre bestimmt werden, um eine dauerhafte Säurebelastung festzustellen, die eine Behandlung erforderlich machen würde.

Wie wird ein Zwerchfellbruch behandelt?

Gerade leichtere Formen eines axialen Zwerchfellbruches verlaufen häufig ohne Symptome und sollten keinen Grund zur Sorge darstellen. Verursacht ein axialer Zwerchfellbruch keine Beschwerden und führt er nicht zu einer dauerhaft entzündeten Speiseröhre, ist keine Behandlung nötig. Erst bei Beschwerden wie Sodbrennen, Schmerzen, oder Schluckbeschwerden ist eine Therapie ratsam.

Eine wichtige Maßnahme gegen die Beschwerden ist die Umstellung der Ernährung. Scharfe und stark gewürzte Nahrungsmittel können zur Verschlechterung der Symptome führen. Daneben kann vor allem Alkohol eine ungünstige Wirkung haben. Betroffene sollten zudem nicht rauchen und Stress vermeiden, denn beide Faktoren haben Einfluss auf die Produktion von Magensäure. Auch Übergewicht stellt einen Risikofaktor für die Entstehung und die Verschlimmerung eines Zwerchfellbruchs dar. Eine Gewichtsreduktion kann daher sinnvoll sein. Erst wenn diese Maßnahmen nicht helfen, sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Paraösophageale oder Misch-Hernien müssen jedoch unabhängig von Beschwerden stets operiert werden, da sie ein hohes Risiko für Komplikationen haben. Sie können beispielsweise eine Blockade des Nahrungswegs (Passagestörung), ein Geschwür (Ulcus) oder eine Einklemmung von Blutgefäßen (Inkarzeration) zur Folge haben.

Was tun, wenn die Zwerchfellbruch-Behandlung nicht wirkt?

Wenn Lebensstil-Maßnahmen nicht zu einer Besserung der Beschwerden führen, kann ein Zwerchfellbruch durch eine Operation behandelt werden. Die häufigste Operationsmethode ist die sogenannte Fundoplicatio. Hierbei wird ein Teil des Magens wie eine Manschette um den Mageneingang genäht. Dadurch soll eine neue Refluxbarriere geschaffen werden. Nahrungsreste und Magensäure können nicht mehr so leicht in die Speiseröhre gelangen und dort Beschwerden verursachen. Zusätzlich wird manchmal auch der Magen mittels Nähten am Zwerchfell befestigt, damit er seine Position behält (Gastropexie).

Fazit

Ein Zwerchfellbruch ist eine häufige Erkrankung, die oft mild verläuft und keine Beschwerden verursacht. Wenn doch Symptome wie Sodbrennen oder Schmerzen auftreten, kann Betroffenen meist eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten helfen. Bei ausbleibendem Behandlungserfolg kann operiert werden. Im Falle spezieller Unterformen des Zwerchfellbruchs ist eine Operation unumgänglich, um Komplikationen zu vermeiden.

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Dr. med. André Sommer

Dr. med. André Sommer

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